5. Juni, Tag 68-69, km 1.049
Haben gegen 11:30 Uhr ausgecheckt und online zwei Online-Tickets für den Greyhoundbus von Bakersfield nach Ashland gebucht (155 Dollar pro Person). Kurz danach zufällig festgestellt, dass wir unsere Bergschuhe, von denen wir immer gedacht hatten, dass wir sie ins falsche Kennedy Meadows geschickt hatten (es gibt ein Kennedy Meadows Süd, das Tor zu Sierra und ein Kennedy Meadows Nord weiter im Norden der Sierra), in Inyokern gelandet sind (liegt etwa 10 Meilen vor Ridgecrest). Konnten uns gar nicht erklären, warum die dort gelandet sein könnten. Haben ein Uber bestellt und waren überglücklich, dass Matthew wieder unser Fahrer war. Im Postoffice sagte man uns, dass unsere Bergschuhe nicht in Inyokern, sondern in Kennedy Meadows Süd bei Grumpy Bears lagern, das gehöre zu Inyokern. Das war uns gerade recht, da wir sie nur für die Sierra benötigen und diese ja nun im Sommer nachholen und dann sowieso durch Kennedy Meadows durchkommen. Die nette Postangestellte rief bei Grumpy Bear an, die hätten die Schuhe auch runter nach Inyokern bringen lassen und von dort hätte die Postangestellte sie nach Ashland weitergeshippt. Die Schuhe wären aber nicht rechtzeitig während unseres - zwar ausgeweiteten - Aufenthalts angekommen und die Post hat am Samstag in Ashland nicht geöffnet. Wir hätten also wieder bis Montag, Dienstag warten müssen. Warum überhaupt die Überlegung: Ihr erinnert euch sicher, dass Sabines einer Lowa einen Bruch querdurch vor der Ferse hatte und von ihr geklebt noch 250 km durchhielt, dann in Hikertown die Altra Woman Foot Shape ankamen. In diesen macht Laufen aber nach 10 km durch Fersenschmerzen keinen Spaß mehr. Sabine hat es immer wieder probiert, dann die Einlegesohlen der Altras in die Lowas gelegt, da bei den Lowas wiederum zudem bei beiden Schuhen die Einlegesohlen völlig fertig waren. Olli hatte das Problem, dass bei seinen Altra Men Foot Shape schon nach vier Tagen Schnürsenkellaschen gerissen waren. Aber, wir waren schnell der Meinung, dass wir das Schuhthema anderweitig in Ashland lösen würden, als mit zu schweren Bergschuhen im vor uns liegenden Gelände zu laufen. Kurzerhand fragten wir die Postangestellte, ob sie bei Grumpy Bear fragen kann, ob die Schuhpakete bis längstens Ende August und damit viel länger als üblich lagern können. Das war kein Problem und wir waren happy. Lustig, dass wir am Tag zuvor mit Fahrer Matthew an unseren Schuhen vorbei gefahren sind, ohne es zu wissen. Fehler gemacht und doch nicht 😊.
Matthew hat uns dann zurück nach Ridgecrest gefahren wo wir im riesigen Walmart die Zeit bis zur Abfahrt des Busses überbrückt haben. Olli kaufte ein Messer (zum dritten Mal), Proteinpuder, und Karabinerhaken und zusammen kauften wir noch Bananen und Süßes und ein Sandwich bei Subway. Um 14:25 ging's dann los. Umsteigen mussten wir in Lake Isabella und in Bakersfield. Dort hatten wir dann drei Stunden Aufenthalt bis zur Abfahrt des Nachtbusses. Haben im Cafe Dagny's was gegessen und getrunken und dort Franziska, eine Profiradfahrerin aus Lübeck, mittlerweile seit 13 Jahren wohnhaft in Bakersfield, kennengelernt. Schönes Interview geführt. Franziska hat uns dann zum Greyhound-Busbahnhof gefahren wo wir feststellen mussten, dass dieser anderthalb Stunden Verspätung hatte. So konnten wir weiter mit Franziska reden, die uns viele interessante Dinge über Amerikaner, Kalifornier und Deutsche erzählte. Sie hat und dann sogar noch von sich zu Hause hochwertiges Protein-Pulver geholt, da wir ihr erzählten, unsere Ernährung auf dem Trail etwas umstellen zu wollen. Gegen 21:45 Uhr fuhr dann der Bus los und wir erreichten Ashland am nächsten Morgen gegen 9 Uhr.
Es fühlte sich sehr komisch an, so viele Kilometer vom Trail (ca. 1000) zu überspringen und weiter nördlich wieder in den Trail einzusteigen, bei völlig anderer Landschaft und Temperatur.
6. Juni, Tag 69, km 1.049
Gleich zum Postoffice gegangen, wo alle Bestellungen glücklicherweise bereit lagen: 10 schnelle SD-Karten, SD-Karten-Duplikator, Ladegerät mit 8 AA-Batterien. Untergekommen sind wir im Relax Inn, etwa 4 Meilen von Downtown entfernt. Nun müssen wir ein letztes Mal einen Computer für das Backup finden. Und entscheiden, ob es south-oder northbound weitergeht.